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Behandlung

Die Therapieoptionen für Hodenkrebs hängen von mehreren Faktoren ab, wie etwa vom Typus, dem Stadium des Krebses, dem allgemeinen Gesundheitszustand und Ihren persönlichen Präferenzen.


Operation

Mögliche chirurgische Eingriffe zur Behandlung von Hodenkrebs sind:

  • Operative Entfernung des tumorbefallenen Hodens (radikale inguinale Orchiektomie)
    Bei dieser Methode handelt es sich grundsätzlich um die Standardbehandlung für nahezu alle Formen und Stadien von Hodenkrebs. Hierbei wird der betroffene Hoden von der Leiste aus durch einen Schnitt zur Gänze entnommen. Als Ersatz kann – wenn dies aus kosmetischen Gründen gewünscht wird – eine mit Salzwasser gefüllte Hodenprothese eingesetzt werden, die wie ein gesunder Hoden aussieht und sich auch so anfühlt.
  • Operative Lymphknotenentfernung (retroperitoneale Lymphadenektomie)
    Dieser Eingriff wird über einen Bauchschnitt ausgeführt. Ihr:e Chirurg:in wird in jedem Fall bemüht sein, die Nervenfasern im Operationsgebiet rund um die Lymphknoten zu schonen. Manchmal ist eine Entfernung im Zuge der OP jedoch unvermeidbar. Beschädigte Nervenfasern können Ejakulationsschwierigkeiten zur Folge haben; die Erektionsfähigkeit wird dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.

Bei Hodenkrebs im Frühstadium ist es durchaus möglich, dass neben einer Operation keine weitere Behandlung benötigt wird.

Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, wird Ihnen Ihr:e Ärzt:in zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen raten und dafür einen Zeitplan mit Ihnen erstellen. Bei diesen Terminen – in der Regel alle paar Monate im ersten Jahr und weniger häufig danach – werden Bluttests, CTs und andere Untersuchungen durchgeführt, um frühestmöglich etwaige Anzeichen für ein Rezidiv, also das Wiederauftreten, des Krebses erkennen zu können.


Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie werden Krebszellen mittels radioaktiver Hochleistungsenergiestrahlen – wie zum Beispiel Röntgenstrahlen – vernichtet. Während dieser Behandlung liegen Sie auf einem Tisch und werden von einer großen Maschine umkreist, welche die Strahlen präzise auf Ihren Körper lenkt.

Die Strahlentherapie wird manchmal als Option für Patienten mit Hodenkrebs des Typs Seminom in Betracht gezogen. Auch nach der operativen Entfernung des betroffenen Hodens kann diese Therapieform zusätzlich angewandt werden.

Als Nebenwirkungen können bei der Strahlentherapie Müdigkeit, Hautentzündungen und Irritationen in Bauch- und Leistengegend auftreten. Eine mögliche Folge der Strahlentherapie kann auch eine dauerhafte Zeugungsunfähigkeit sein. Besprechen Sie daher mit Ihrem:Ihrer Ärzt:in zur Sicherheit Ihre Optionen für eine eventuelle Spermakonservierung bereits vor Beginn der Strahlentherapie, damit ein späterer Kinderwunsch umgesetzt werden kann.


Chemotherapie

Die Chemotherapie zielt darauf ab, Krebszellen im ganzen Körper mittels zellwachstumshemmender Medikamente abzutöten. Derartige Medikamente können daher auch Krebszellen vernichten, die sich bereits über den ursprünglichen Tumor hinaus im Körper ausgebreitet haben.

Eine Chemotherapie kann entweder als ausschließliche Therapieform bei Hodenkrebs eingesetzt werden oder auch vor bzw. nach einer operativen Entfernung der Lymphknoten.

Mögliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie hängen von den jeweils angewandten Medikamenten ab. Fragen Sie Ihr:e Ärzt:in, was Sie diesbezüglich zu erwarten haben. Zu den üblichen Begleiterscheinungen zählen Müdigkeit, Übelkeit, Haarausfall sowie ein erhöhtes Infektionsrisiko. Diese Nebenwirkungen lassen sich zum Teil durch Begleitmaßnahmen und Arzneimittel abfangen bzw. lindern.

Eine Chemotherapie führt des Weiteren mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Unfruchtbarkeit, die auch permanent sein kann. Besprechen Sie mit Ihrem:Ihrer Ärzt:in die Option einer Spermakonservierung vor Beginn der Therapie.