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Blasenkrebs

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Definition

Bei Blasenkrebs handelt es sich um eine Krebsform, die in der Harnblase entsteht. Die Harnblase ist ein ballonförmiges Organ in Ihrem Beckenbereich, das der Speicherung des Urins dient. 

Blasenkrebs beginnt meistens in den Zellen, welche die Innenhaut der Blase auskleiden. Er betrifft in der Regel ältere Personen, kann aber in jedem Lebensalter auftreten. 

In den meisten Fällen wird Blasenkrebs bereits in einem frühen Stadium diagnostiziert – zu diesem Zeitpunkt ist er noch sehr gut behandelbar. Trotzdem besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Blasenkrebs wiederkehrt, auch wenn er im Frühstadium erkannt wurde. Aus diesem Grund müssen sich Blasenkrebs-Patient:innen noch Jahre nach der Behandlung regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unterziehen. 

Symptome

Blasenkrebs kann folgende Symptome und Anzeichen verursachen:

  • Blut im Urin (Hämaturie). Der Urin ist leuchtend rot oder bräunlich verfärbt. Er kann aber auch normal erscheinen, jedoch ist unter dem Mikroskop Blut nachweisbar. Eine Hämaturie kann mit oder ohne Schmerzen auftreten.
  • Rückenschmerzen
  • Schmerzen im Beckenbereich

Wann eine:n Ärzt:in aufsuchen?

Besteht aufgrund von Blut im Urin oder eines anderen der oben genannten Symptome Anlass zur Beunruhigung, vereinbaren Sie bitte so rasch wie möglich einen Termin bei Ihrem:Ihrer Ärzt:in. 

Arten von Blasenkrebs

In Ihrer Harnblase kann aus verschiedenen Zellarten ein Krebs entstehen. Die jeweilige Art der Zelle bestimmt die Art des Blasenkrebses. Die Art des Blasenkrebses legt wiederum fest, welche Form der Behandlung für Sie am geeignetsten ist. 

Die verschiedenen Arten von Blasenkrebs lassen sich wie folgt beschreiben: 

  • Urothelkarzinom
    Diese Krebsart beginnt in der innersten Gewebeschicht der Harnblase. Ihre Blase wird innen von sogenannten Übergangsepithelzellen (Urothel) ausgekleidet. Sie dehnen sich bei voller Blase aus und ziehen sich wieder zusammen, sobald die Blase leer ist. Die gleichen Zellen kleiden auch die Innenseiten von Harnleiter und Harnröhre aus – auch hier können sich Tumore bilden. Das Urothelkarzinom ist die häufigste Form von Blasenkrebs in Österreich. 
  • Plattenepithelkarzinom
    Plattenepithelzellen bilden sich in Ihrer Harnblase aufgrund von Infektionen und Irritationen. Mit der Zeit kann daraus Krebs entstehen. Das Plattenepithelkarzinom tritt in Österreich relativ selten auf. Es kommt vermehrt in jenen Teilen der Welt vor, wo bestimmte parasitäre Infektionen (Schistosomiasis) die Hauptursache für Blaseninfektionen darstellen. 
  • Adenokarzinom
    Das sogenannte Adenokarzinom entsteht in jenen Zellen, welche die Schleimdrüsen in der Harnblase bilden. Es kommt in Österreich eher selten vor. 
  • Es gibt auch Blasenkrebsarten, die aus mehr als nur einem Zellentypen bestehen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für die Entstehung von Blasenkrebs sind nicht immer eindeutig. Als wichtigste Ursache gilt das Rauchen. Weitere begünstigende Faktoren sind parasitäre Infektionen, radioaktive Strahlung oder Belastung durch bestimmte chemische Substanzen. Blasenkrebs entsteht, wenn Schleimhautzellen der Blase beginnen, abnormal zu wachsen. Anstatt zu wachsen und sich ordnungsgemäß zu teilen, entwickeln diese Zellen genetische Veränderungen, welche bewirken, dass die Zellen unkontrolliert weiterwachsen und nicht absterben, wie dies normalerweise der Fall wäre. Diese Zellen bilden in weiterer Folge den Tumor. 

Die Risikofaktoren sind:

  • Rauchen
    Das Rauchen von Zigaretten, Zigarren oder Pfeife erhöht Ihr Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, signifikant, indem es die Akkumulierung von schädlichen Chemikalien in Ihrem Urin bewirkt. Wenn Sie rauchen, verarbeitet Ihr Körper die Schadstoffe des Rauches und scheidet einen Teil davon über den Urin aus. Diese giftigen Substanzen können dabei die feine Schleimhaut der Innenseite der Harnblase schädigen, was wiederum das Krebsrisiko erhöht.
  • Fortgeschrittenes Alter
    Ihr Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, erhöht sich mit zunehmendem Alter. Blasenkrebs kann prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten, ist jedoch eher selten bei Menschen unter 40 Jahren.
  • Helle Hautfarbe
    Menschen mit heller Hautfarbe haben ein höheres Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, als Menschen anderer ethnischer Herkunft. 
  • Männer
    Das Blasenkrebsrisiko ist bei Männern weitaus höher als bei Frauen.
  • Kontakt mit bestimmten Chemikalien
    Ihre Nieren spielen eine Schlüsselrolle bei der Reinigung Ihres Blutes von Schadstoffen, welche in weiterer Folge in die Blase transportiert werden. Dort verbleiben sie meist über einen längeren Zeitraum und entfalten ihre schädigende Wirkung. Zu den Chemikalien, die zu Blasenkrebs führen können, zählen etwa Arsen sowie chemische Substanzen, die in der Textil-, Gummi- und Lederindustrie bzw. bei der Herstellung von Farben und Pigmenten verwendet werden. 
  • Frühere Krebstherapien
    Behandlungen mit dem Krebsmedikament Cyclophosphamid können in späterer Folge Ihr Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, erhöhen. Ebenso haben Menschen, die eine Strahlentherapie in der Beckengegend aufgrund einer früheren Krebserkrankung erhielten, ein größeres Risiko, Blasenkrebs zu entwickeln.
  • Einnahme bestimmter Diabetes-Medikamente
    Menschen, die das Diabetes-Medikament Pioglitazon oder Kombinationspräparate (Actos) über einen längeren Zeitraum als ein Jahr einnehmen, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken.
  • Chronische Blasenentzündung
    Chronische oder sich wiederholende Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen (Zystitis), wie dies bei der Langzeitverwendung von Blasenkathetern der Fall sein kann, können das Blasenkrebsrisiko erhöhen. In manchen Teilen der Welt wird das Plattenepithelkarzinom mit einer durch parasitären Befall hervorgerufenen chronischen Blasenentzündung (Schistosomiasis) in Verbindung gebracht. 
  • Persönliche Krebsgeschichte oder Vorgeschichte von Krebs in der Familie
    Wenn Sie bereits an Blasenkrebs erkrankt waren, können Sie ein weiteres Mal daran erkranken. Ebenso erhöht sich Ihr Blasenkrebsrisiko, wenn die Krankheit bei einem oder mehreren nahen Verwandten aufgetreten ist. Eine Familienvorgeschichte von vererbbarem Non-polyposis-Darmkrebs, auch Lynch-Syndrom genannt, kann ebenfalls das Risiko für Krebs der oberen Harnwege, des Darms, der Gebärmutter, der Eierstöcke und anderer Organe erhöhen.