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Untersuchung und Diagnose

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Prostatakrebs-Screening

Mittels Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung kann Prostatakrebs frühzeitig detektiert werden. Das alleinige ungefilterte PSA-Screening ist unter Fachleuten umstritten, unterschiedliche Screeningkonzepte sind aktuell Gegenstand der Forschung. Eine umfangreiche Vorsorgeuntersuchung wird je nach Risikofaktoren wie zum Beispiel Alter, familiäre Häufung und ethnischer Hintergrund empfohlen.

Besprechen Sie Ihre individuelle Situation sowie etwaige Vorteile und Risiken eines Screenings mit Ihrem:Ihrer Ärzt:in. Zusammen können Sie entscheiden, ob ein solches für Sie Sinn macht oder nicht.

Zu den Prostata-Untersuchungen zählen:

  • Digitale rektale Untersuchung (DRU)
    Während einer digitalen rektalen Untersuchung (DRU) führt Ihr:e Ärzt:in einen behandschuhten, mit Gleitmittel versehenen Finger in Ihr Rektum ein, um Ihre Prostata, die sich unmittelbar vor dem Ende Ihres Mastdarms befindet, abtasten zu können. Sollte Ihr:e Ärzt:in hierbei Abnormitäten betreffend Beschaffenheit, Form oder Größe Ihrer Prostata-Drüse feststellen, wird sie:er Ihnen zu weiteren Tests raten.
  • Prostata-spezifische Antigen (PSA) Bestimmung
    Hier wird Ihnen eine Blutprobe entnommen und auf das sogenannte Prostata-spezifische Antigen (PSA) analysiert, eine Substanz, die in der Prostatadrüse produziert wird. Es ist normal, dass eine kleine PSA-Menge in Ihrem Blut nachweisbar ist. Wird jedoch eine erhöhte Konzentration an PSA festgestellt, kann dies ein Hinweis auf eine mögliche Prostataentzündung, -infektion, -vergrößerung oder auf Prostatakrebs sein.

Mit Hilfe der Kombination aus PSA-Test und DRU kann Prostatakrebs in seinem frühesten Stadium erkannt werden. Allerdings liefern Studien widersprüchliche Ergebnisse, ob diese Untersuchungen das Risiko an Prostatakrebs zu sterben tatsächlich senken oder nicht. Aus diesem Grund besteht die bereits erwähnte Debatte über den Sinn eines derartigen Prostatakrebs-Screenings.


Diagnose

Werden bei einer DRU oder einem PSA-Test Abnormitäten entdeckt, wird Ihnen Ihr:e Ärzt:in zu weiteren Untersuchungen raten, um festzustellen, ob eine Prostatakrebserkrankung besteht. Zu diesen zählen:

  • MRT der Prostata
    In den letzten Jahren hat sich die MRT-Untersuchung als essentielle Untersuchung in der Abklärung eines Prostatakarzinoms bewährt und etabliert. Mit Hilfe des MRTs kann man Tumoren in der Prostata darstellen. Die MRT-Untersuchung stellt hierbei eine Hilfe zur Diagnosefindung dar. Darüber hinaus dient sie der gezielten Entnahme von Proben im Rahmen der MRT-Fusionsbiopsie, siehe „Abklärung Prostatakarzinom“.
  • Prostatabiopsie
    Wenn aufgrund erster Tests der Verdacht auf Prostatakrebs besteht, wird Ihnen Ihr:e Ärzt:in zu einer Prostatabiopsie raten, bei der mittels einer dünnen Nadel Gewebeproben Ihrer Prostata entnommen werden. Diese Gewebeprobe wird im Anschluss im Labor auf Krebszellen untersucht.

Bestimmung des Aggressivitätsgrades der Krebszellen

Wenn die Biopsie das Vorhandensein von Prostatakrebs bestätigt, wird in einem nächsten Schritt der Aggressivitätsgrad der Krebszellen bestimmt. Ein:eine Patholog:in untersucht hierfür in einem Labor die Probe Ihrer Krebszellen, um festzustellen, wie weit sich diese bereits von den gesunden Zellen unterscheiden. Ein höherer Abweichungsgrad deutet auf einen aggressiveren Krebs hin, der Gefahr läuft, rasch zu streuen.

Die gebräuchlichste Skala, um den Differenzierungsgrad der Prostatakrebszellen zu bestimmen, ist der sogenannte Gleason-Score. Dieser besteht aus zwei Zahlen und die Einteilung reicht von 2 (= nicht-aggressiver Krebs) bis 10 (= sehr aggressiver Krebs)

Einstufung des Prostatakrebsstadiums
Sobald eine Prostatakrebs-Diagnose feststeht, wird Ihre Ärzt:in in einem nächsten Schritt versuchen, den Fortschritt (das Stadium) des Krebses zu bestimmen. Sollte der Verdacht bestehen, dass Ihr Krebs bereits über die Prostata hinaus metastasiert hat, besteht die Möglichkeit zu folgenden weiterführenden Untersuchungen:

  • Knochenscan
  • Ultraschall
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

Hierbei gilt, dass nicht jeder Test automatisch für jeden:jede Patient:in in Frage kommt. Ihre Ärzt:in wird Ihnen bei der Entscheidung helfen, welche Untersuchungen für Ihren individuellen Fall am besten geeignet sind.

Sobald die Testergebnisse vorliegen, kann Ihre Ärzt:in Ihren Krebs einem Erkrankungsstadium zuordnen. Dies erleichtert die Bestimmung von entsprechenden Behandlungsmaßnahmen. Die Prostatakrebs-Stadien lassen sich wie folgt einteilen:

  • Stadium I
    Der Krebs befindet sich in einem sehr frühen Stadium und beschränkt sich auf einen kleinen Teil der Prostata. Unter dem Mikroskop betrachtet, werden die Krebszellen nicht als aggressiv angesehen.
  • Stadium II
    In diesem Stadium von Prostatakrebs kann der Tumor zwar immer noch als klein gelten, unter dem Mikroskop jedoch bereits als aggressiv eingestuft werden. In anderen Fällen kann Prostatakrebs in Stadium II auch schon fortgeschrittener sein und beide Seiten der Prostatadrüse betreffen.
  • Stadium III
    Der Krebs hat sich über die Prostata hinaus zu den Samenblasen ausgebreitet und das umliegende Gewebe erfasst.
  • Stadium IV
    In diesem Stadium sind auch weiter entfernt liegende Organe, wie etwa die Blase, vom Krebs befallen bzw. Metastasen an Lymphknoten, Knochen, Lunge oder anderen Organen vorhanden.